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Bei der Gräfenberg-Zone, auch G-Zone, G-Punkt oder G-Spot, handelt es sich um eine erogene Zone in der Vagina. Bei manchen Frauen führt ihre Stimulation sehr schnell zu einem Orgasmus, andere empfinden diese jedoch als wenig oder nicht erregend. Sie ist nach Ernst Gräfenberg benannt, einem deutschen Arzt, der 1950 in einem Artikel von einer erogenen Zone in der vorderen Vaginalwand, entlang der Harnröhre, die bei sexueller Stimulation anschwillt schrieb. Allerdings wird der G-Punkt bei der Frau erst ab einem gewissen Erregungsgrad als erogene Zone aktiv.
Die Auffassung, der G-Punkt sei eine anatomisch klar umschriebene und regelhafte Struktur, wird von Wissenschaftlern diskutiert. In die meisten Anatomie-Lehrbücher hat die Gräfenberg-Zone keinen Eingang gefunden.
Die Zone liegt etwa fünf Zentimeter vom Scheideneingang entfernt an der Vorderwand der Scheide. Sie hat die Form einer abgeflachten Halbkugel von etwa zwei Zentimeter Durchmesser und eine Vertiefung in der Mitte. Im Bereich der G-Zone liegt nach Gräfenberg die Prostata feminina, deren Drüsengewebe bei sexueller Stimulation Sekrete produziere und in der Folge zur weiblichen Ejakulation führen könne, einem mehrschübigen pulsierenden Ausstoß. Es handelt sich hierbei um die sogenannten Paraurethraldrüsen, weil sie um (para) die Harnröhre (Urethra) herumliegen. Da sie vom Gynäkologen Alexander Skene genau untersucht wurden, nennt man sie auch Skene-Drüsen. Die Größe der Skene-Drüsen ist von Frau zu Frau unterschiedlich und hängt vom letzten sexuellen Kontakt, ihrer ursprünglichen Größe sowie der Konzentration männlicher Sexualhormone ab. Auch wenn viel darauf hinweist, dass das Skene-Drüsen-Modell das Vorhandensein des G-Punktes erklärt, wird dieses Modell noch von einigen Wissenschaftlern infrage gestellt. Es ist wissenschaftlich bis heute nicht 100%ig erwiesen, dass der G-Punkt tatsächlich existiert, erklärt auch Paar- und Sexualtherapeut Bernhard Moritz im Interview mit netdoktor.at.
Die Löffelchenstellung eignet sich gut, da der Partner hierbei den Vorderbereich der Vagina leicht erreichen kann. Bei der Reiterstellung kann die auf ihrem Partner sitzende Frau die Bewegungen und die Richtung des Penis beeinflussen, indem sie sich leicht nach hinten lehnt. Auch die klassische Missionarsstellung kann in leicht abgewandelter Form die Stimulierung des G-Punkts erleichtern: Dafür stemmt die Frau die Fersen gegen die Schultern des über sie gebeugten Partners. Die Sensibilität des G-Punktes variiert zwar von Frau zu Frau, kann aber zu intensiven Lustgefühlen führen. Deshalb probiert es aus. Wenn ihr ihn nicht findet oder er für euch kein Lustbringer wird, dann habt ihr es wenigstens versucht.
Eine intime Entdeckungsreise alleine ist der beste Anfang: Den Finger in die Vagina führen und dort, wo die Haut ungefähr vier Zentimeter hinter dem Scheideneingang etwas rauer ist, sanft massieren. Dabei wird die Region aufgrund des Blutzuflusses leicht anschwellen und sich verhärten. Viele Frauen empfinden diese Stimulation sofort als sehr angenehm, bei manchen Frauen dauert es etwas länger, bis sich das Wohlgefühl einstellt oder es passiert gar nichts. Ob allein oder mit dem Partner: Wiederholt die oben beschriebene Übung oder leitet die Finger eures Partners auf der Entdeckungsreise an. Wer die Zone für sich genau lokalisieren kann, wird beim Sex den Partner viel besser in die richtige Richtung lenken können. Tipp: Der G-Punkt ist sensibler, wenn im Vorfeld die Klitoris stimuliert wurde. Und: Der G-Punkt muss länger und intensiver erregt werden als die Klitoris, sei es durch Vor- und Zurück- oder durch kreisende Bewegungen. Wenn ihr ein Sextoy benutzt, solltet ihr ein Gerät mit abgerundeten Enden verwenden. Auch Accessoires die eine doppelte Stimulierung (G-Punkt und Klitoris) ermöglichen, sind geeignet. Es lohnt sich nämlich auf jeden Fall, auf die Suche nach diesem mythenumwobenen Lustzentrum zu gehen. Schließlich kommen viele Frauen im Bett nicht auf ihre Kosten, weil sie keinen oder nur selten einen Orgasmus haben. Zudem erleben viele Frauen fast ausschließlich einen klitoralen Orgasmus und wissen gar nicht, wie viel Spaß der vaginale Orgasmus ihnen bereiten kann. Deshalb austesten!
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